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Alte Sprachen aktuell - Fremdsein
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Inhalt
Der Tag der Altertumswissenschaft ist in diesem Jahr dem „Anderen“, dem „Fremdsein“ in antiken Kontexten gewidmet. Zu allen Zeiten gilt, dass Identitätsbildung sowohl individuell als auch kollektiv nicht ohne Grenzziehungen auskommen kann. Erfahrungen von Fremdheit und Andersartigkeit sind daher konstitutiv für die Selbstvergewisserung von Personen und Personengruppen unserer heutigen, aber auch der antiken Welt. Die mit diesen Prozessen verbundenen Spannungen können sich – auch hierbei handelt es sich um epochenübergreifende Erfahrungen – in weniger konstruktiven Formen der Abgrenzung, ja Eruptionen von Gewalt äußern, doch ruft das Unvertraute nicht nur Ängste hervor, sondern evoziert auch Neugier. Bei aller Vergleichbarkeit ist dennoch zu fragen, ob in Zeiten einer historisch singulären Massenmobilität mit ihrer Fülle an Kulturkontakten und einer nicht zuletzt virtuell umfassend kartographierten Welt, die das „Alien“ im All verorten muss, nicht (zumindest äußerlich) abweichende Grenzen gelten. Am Ende stellt auch die Antike für uns nur „das nächste Fremde“ dar.
Programm
I. Fremde Sprache – Fremder Text
10.00 - 11.30 Uhr
Dr. Andrea Themann-Steinke (Latinistik)
Einflüsse auf die lateinische Sprache – ein linguistischer Ansatz
Dorothea Prell (Latinistik)
Der fremde Text – Zum Problem des Übersetzens in der Antike
Kaffeepause
II. Migration und Kulturtransfer
12.00 - 13.00 Uhr
Prof. Dr. Ulrich Gotter (Alte Geschichte)
Von schlimmen Ärzten und gutem Kohl: „fremdes" Griechenland im republikanischen Rom
Mittagspause
III. Der Gestus des Fremden
14.00 - 15.30 Uhr
Dr. Steffen Diefenbach (Alte Geschichte)
Barbar oder Römer? Wahrnehmungen und Inszenierungen des Fremden in der Spätantike
Dr. Ingo Schaaf (Latinistik)
Anachorese und Alterität. Die Begegnung mit dem Fremden in der antiken Wüstenväterliteratur
Kaffee und Diskussion
15.30 - 16.30 Uhr
Ihre Investition
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
Termin
10.11.2017 10:00 bis 17:00