Alte Sprachen aktuell - Pulvis et umbra - und ein klein wenig Ewigkeit. Tod und Todesvorstellungen im Altertum

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Inhalt 

Tod ist eine universale und unvermeidliche Erfahrung im Leben von Menschen. Meist ist der Tod enger Angehöriger eines der wichtigsten und emotionalsten Erlebnisse im Leben derjenigen, die zurückbleiben. Doch so universell die Erfahrung des Todes ist, so unterschiedlich sind die Vorstellungen, was mit den physisch Toten nach ihrem Ableben geschieht, wohin sie bzw. ihre Geister oder Seelen sich begeben und inwiefern weiterhin ein von den Lebenden gewünschter oder ungewollter Kontakt bestehen bleibt. Während wir heute den Tod, auch unter dem Vorzeichen einer schwindenden Vorstellung davon, was danach folgt, so weit wie möglich aus dem Leben verbannen, Friedhöfe außerhalb der Stadt anlegen, die Behandlung von Toten und die Beisetzung an Professionelle delegieren, waren Sterben und Bestattung in der Antike ständig präsent. Hohe Kindersterblichkeitsraten, Mangelernährung, Krankheiten und Krieg machten den Tod zum ständigen Bestandteil des Lebens.

Entsprechend wurden vielfältige Arten mit dem Tod, den Verstorbenen und ihren physischen Resten, d. h. den Körpern, umzugehen, entwickelt. Diese wurden in Ritualen ausgedrückt, die sich nicht zuletzt in Abhängigkeit von den sozialen Positionen der Toten und der bestattenden Gruppe unterschieden. Die Palette reicht von der schlichten Beseitigung von Sklaven über die Beisetzung von Armen in Massengräbern oder einfachen Gruben zu feierlichen Beisetzungen in großzügigen Architekturen familiärer Grabanlagen unter der Begleitung von Ahnenbildnissen. Gemein ist diesen Ritualen, dass den beteiligten Individuen, den Lebenden wie den Toten (als Teil der Ahnen), ihre neue soziale Rolle zugewiesen wird.

Der Tag der Altertumswissenschaft beschäftigt sich dieses Jahr mit dem Umgang mit dem Tod, mit den Diskursen über Vergänglichkeit und die Erwartungen an ein Jenseits. Der alltägliche Tod wird dabei ebenso behandelt wie der inszenierte, der überwältigende ebenso wie die praktischen und ethisch-religiösen Möglichkeiten mit Körper und Geist der Toten in Kontakt zu treten.
 

Programm

Der alltägliche Tod
10.00-11.30 Uhr
Stefan Hauser - Tod und Status
Joachim Fugmann - D(is) M(anibus) - Makabres, Skurriles, Vergnügliches

11.30-12.00 Uhr - Kaffeepause

Der inszenierte Tod
12.00-13.30 Uhr
Ulrich Gotter - Glühende Kohlen und herausquellendes Gedärm. Männliche Scham und die Suizidkultur der späten römischen Republik
Barbara Feichtinger - Prekäre Tode - Von Ehrenmorden und Märtyrern

13.30-14.30 Uhr - Mittagspause

Der überwundene Tod
14.30-16.00 Uhr
Ingo Schaaf - Einmal Jenseits und zurück - Wegweiser durch die Unterwelt
Steffen Diefenbach - Zwischen den Welten - Totenmähler und Märtyrergedenken im frühen Christentum

16.00-17.00 Uhr - Kaffee und Diskussion

Ihre Investition 
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
Termin 
01.02.2013 10:00 bis 17:30